bezahlbarer Wohnraum

Jürgen Guckenberger: „Wir brauchen öffentlich geförderten Wohnungsbau!“

Die SPD Degerloch lud am 02. April 2009 zum 41. Neue-Inländer-Stammtisch mit dem Stadtplaner und Stadtrat Jürgen Guckenberger ein. Der SPD-Ortsvereinsvorsitzende Ergun Can begrüßte die „Neuen Inländer“ herzlich im Jugendhaus in Degerloch zum Thema „Wohnen und Leben in einer internationalen Stadt – Welchen Weg geht Stuttgart?".

Anhand eines kurzen historischen Rückblicks zur Stadtentwicklung macht Jürgen Guckenberger deutlich, das Stuttgart seit über 100 Jahren von der Zuwanderung lebt. U. a. entstanden die heutigen Innenstadtteile (West, Süd) in der 2. industriellen Revolutionen als Fabriken in Stuttgart gebaut wurden und Wohnungen für Arbeiterfamilien notwendig wurden. Später kamen Arbeiter aus Italien, Griechenland, Spanien, der Türkei hinzu.

Die Stadt Stuttgart lebt auch heute noch vom Zuzug. Auch aktuelle Prognosen zeigen deutlich, dass weiterer Wohnraum notwendig wird. Jürgen Guckenberger betont, dass vor allem günstiger Wohnraum in Stuttgart fehle. Aber wo bekommen wir günstigen Wohnraum her? Dies gehe nur über öffentliche Förderung, so Guckenberger. Die SPD setze sich daher dafür ein, jährlich rund 1500 Wohnungen in der Stadt zu realisieren. „Ohne eine Subventionierung geht das nicht.“ 20 Prozent dieser 1500 Wohnungen sollen geförderter Wohnraum sein. Der Stadtrat setzt sich aus diesem Grund auch für eine Stärkung der SWSG, der städtischen Wohnungsbaugesell¬schaft, ein.

Guckenberger, auch Mitglied im Ausschuss für Umwelt und Technik und im Städtebauausschuss Stuttgarts, geht ferner auf die Thematik der Attraktivität der Innenstadt ein. Stuttgart habe eine sehr heterogene Bevölkerung, daher seien gute öffentliche Räume wichtig. Es seien Aufenthaltsorte nötig, wo man sich treffen könne. „Auch das macht Toleranz aus.“ so der Stadtplaner. Die Innenstadt müsse ein attraktiver Wohnraum sein, daher sollen bei Bauprojekten in der Innenstadt mindestens 20 % Wohnen realisiert werden. Die Attraktivität der Stadt hänge auch stark am Verkehr. „In Stuttgart ist nicht mehr, sondern weniger Autoverkehr nötig.“ Der Öffent¬liche Personennahverkehr müsse ausgebaut und stärker unterstützt werden. Die SSB benötige daher mehr öffentliche Mittel, um mehr anbieten zu können, so Guckenberger.

In der Diskussion wurde schnell klar, dass der soziale Wohnungsbau, der aufgrund der Mehrheitsverhältnisse in Stuttgart derzeit nicht existent ist, für dringend notwendig erachtet wird. Die Teilnehmer/innen nichtdeutscher und deutscher Herkunft drängten darauf, geförderten Wohnraum in allen Stadtteilen zu realisieren, damit es nicht zu Gettobildung komme. Stadtrat Ergun Can weist in der Diskussion auch auf die Projekte „Soziale Stadt“ hin, die betroffenen Stadtteile würden damit aufgewertet.

Bild (von links): Dr. Dorothee Schlegel, Stadtrat Jürgen Guckenberger, Stadtrat Ergun Can, Dr. Levent Günes

 

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