Garnisonsschützenhaus: SPD wirkt!

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Gestern hat unsere Veranstaltung zum Garnisonsschützenhaus stattgefunden. Mit dem Wetter hatten wir Glück, es war ein herrlicher, sonniger wenn auch frischer Tag. Etwa 50 Interessierte hatten sich eingefunden, um mehr über die Geschichte, Gegenwart und Zukunft dieses beschaulichen Gebäudeensembles am Rand des Dornhaldenfriedhofs zu erfahren . 

Die Geschichte

  • 1869 beginnt die Geschichte der Anlage als Schießplatz des Württemberger Heeres. Bis 1918 fanden dort auf mehreren Schießbahnen Übungen an Schusswaffen statt.
  • 1919 - 1933 Der Platz wird für Schießübungen durch die Polizei genutzt.
  • 1933 - 1945 Erneute Nutzung durch die Reichswehr. In den 40er Jahren finden auf dem Gelände mehrere Hinrichtungen statt.
  • Ab 1945 nutzen die US-Armee und die Polizei den Schießplatz.
  • 1955/56 plant die neu entstandene Bundeswehr auf dem Gelände mehrere Bauten, um dort die Zentrale des südwestdeutschen Wehrbezirks zu errichten. Davon wird nach heftigen Protesten der Stuttgarter Bevölkerung unter Führung der SPD abgesehen.
  • 1970 Die Stadt Stuttgart erwirbt das Gelände vom Bund und legt dort den Dornhaldenfriedhof an.
  • 2009 Die letzen Bewohner ziehen aus den Gebäuden aus. Seitdem Leerstand.
  • 2014 Initiative wird tätig, um das Ensemble zu retten und wieder nutzbar zu machen.
  • 2017 Der Gemeinderat der Landeshauptstadt beschließt auf Initiative von SPD und Grünen, 2 Mio Euro zu investieren, um die denkmalgeschützten Gebäude zu erhalten und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen.

Die Verbrechen
Mindestes 9 Hinrichtungen durch Erschießen fanden in der NS-Zeit statt. Zwei Fälle aus dem Jahr 1942 sind detaillierter dokumentiert. Es handelt sich um Männer, die aus Gewissensgründen nicht am Krieg teilnehmen wollten. Sie wurden in Militärgerichtsverfahren zum Tode verurteilt und Tage später auf dem Gelände ermordet.

Das Ensemble
Insgesamt besteht der Komplex aus

  • Das Garnisonsschützenhaus (der rote Backsteinbau), das früher als Kantine für die Soldaten diente, die dort zu Schießübungen abgestellt waren. Außerdem war dort eine Werkstatt untergebracht.
  • Das Wächterhaus (das weiße Haus), in dem die Bewachung des Geländes wohnte.
  • Der Schuppen mit mehreren Boxen für jeweils eine Schießbahn.
  • Der Garten

Die Zukunft kann beginnen
Die 2 Millionen Euro, die der Gemeinderat im Doppelhaushalt 2018/19 für die Sanierung bereit gestellt hat, können nun angelegt werden. Es existieren detaillierte Pläne. Allerdings ist die Maßnahme noch nicht angelaufen, da das zuständige städtische Hochbauamt aus Personalmangel nicht die entsprechende Schritte ergriffen hat: Planung, Leistungsverzeichnisse, Ausschreibung usw.. Geplant ist unter anderem

  • Garnisonsschützenhaus: Denkmalgerechte Wiederherstellung des historischen Zustandes, z.B. ist der große Kantinensaal durch Einbauten von Wänden nachträglich unterteilt worden. Im Erdgeschoss soll ein ruhiges Café entstehen (keine Biergartenatmosphäre!), im Obergeschoss eine größere Wohnung als WG für Studierende, die sich künstlerisch oder forschend mit dem Gelände beschäftigen.
  • Wächterhaus: Denkmalgerechte Sanierung und Nutzung als Wohngebäude. Genutzt werden soll das Haus durch soziale Träger, die dort eine Wohngruppe für junge Menschen und Heranwachsende, die soziale Betreuung benötigen, betreiben.
  • Schuppen: Soll mehr oder weniger so bleiben, wie er ist und für kleine Ausstellungen oder Werkstätten genutzt werden.
  • Garten: Wird in die Planung einbezogen und wieder zugänglich werden.


Raum für Stille
Wir danken dem Verein Garnisonsschützenhaus - Raum für Stille, der aktuell 70 Mitglieder hat, für sein Engagement um diesen Ort und die Beteiligung an der Veranstaltung. Gestern wurde klar, dass es sich bei dem Zusatz "Raum für Stille" um eine grundsätzliche Ausrichtung handelt. Es geht nicht um esoterische oder religiöse Zwecke. Vielmehr soll der Ort angesichts der Geschichte und der Lage ein Ort der Ruhe am Rande der lauten und hektischen City werden. Die Stuttgarterinnen und Stuttgarter brauchen solche Naherholungsgebiete, um wieder Kraft schöpfen zu können.

SPD wirkt
Unser Gemeinderat Udo Lutz hat klargemacht, dass es im Wesentlichen auf die Initiative der SPD zurückzuführen ist, dass dieser Ort so entwickelt wird, wie nun geplant. Denn 2014 stand im Raum, dass die Stadt diese Liegenschaft veräußert. Das haben wir zusammen mit den Grünen verhindert und das genannte Budget freigeschaufelt. Außerdem haben wir durchgesetzt, dass die Baumaßnahmen im Rahmen des kommunalen Arbeitsmarktes durchgeführt werden sollen. Hier sollen Menschen beschäftigt werden, die auf dem ersten Arbeitsmarkt große Schwierigkeiten haben und nun Hilfe benötigen. Nun muss das alles umgesetzt werden und wie so oft hakt es bei einigen Details. Wir sind aber guten Mutes, dass hier ein würdiger, einladender Ort für alle Stuttgarterinnen und Stuttgarter entsteht.

Veranstaltung Garnisonsschützenhaus

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